So, seit dem 08.06. dürfen die Kinder wieder in den Kindergarten. Was bei uns Freudensprünge aller Haushaltsteilnehmer bedeutete, war nach einer Woche auch schon wieder Essig: die Jungs hatten die übelsten Rotznasen, Husten und Kind 2 noch dazu erhöhte Temperatur. Alles nicht weiter schlimm, wäre es nicht 2020. So waren wir aber beim Corona Test. Und da das vermutlich mehrere Menschen diese Prozedur in der Zukunft machen müssen, schreibe ich hier mal auf, wie es bei uns gelaufen ist.
Aber der Reihe nach: zum einen dürfen Kinder mit diesen Symptomen nicht in den Kindergarten. So weit, so schrecklich. Hinzu kommt allerdings, dass die systemrelevante Frau des Hauses offiziell nicht mehr arbeiten darf, sobald sie jemand anniest. Auch nicht, wenn es die eigenen Kinder sind.
Wir haben also brav ihren Arbeitgeber angerufen, der am liebsten die gesamte Kölner Telefonleitungen desinfiziert hätte und sich mit einem „komm bloß nicht zur Arbeit“ verabschiedete. Zwischen den Zeilen: „mach bitte sofort einen Corona Test“. Aber wen? Wir entschieden uns für: Alle. Wenn schon, denn schon! Außerdem hatten uns die Kinder ja den ganzen Krempel eingebrockt. Auch das noch: am Wochenende zuvor waren wir zum ersten Mal seit Corona-Beginn bei den Großeltern.
Ebenfalls brav haben wir am nächsten morgen unserem Kinderarzt einen Besuch abgestattet. Dessen Verhalten war ähnlich: er hob die frisch desinfizierten Hände und verwies auf die Tür und die Kölner Uni-Klinik (die wiederum hatte zuvor gesagt, dass Hausärzte den Test auch selbst durchführen können. Nun ja.).
Die Uni-Klinik hat sich – vermutlich um den Massen an Tests Herr zu werden – ein ausgeklügeltes System ausgedacht. In Kurzfassung: Man ruft mit dem Mobiltelefon eine Nummer an, darauf hin wird ein Link versendet, hinter dem man einen Fragebogen (wer bin ich?, warum komme ich?, Aluhut ja/nein?) ausfüllen darf. Wird dieser abgeschickt, sendet die Uni-Klinik einen QR Code und einen Termin.
Wir sind aber dann einfach früher hin gefahren. Wobei: nach der ewigen Parkplatzsuche waren wir tatsächlich erst nach dem Termin dran. Am Zentrum für Infektionsschutz gibt es drei Schlangen Eingänge: mit Termin, ohne Termin und eine, an der mehrere Kinderwagen standen, welcher dann wohl der Passendeste zu sein schien.
Knappe 1,5 Stunden (war schön warm!) später waren wir dann an der Anmeldung. „Han se schon so ne Ku Ärr Code?“. Endlich mal was richtig vorbereitet, dachte ich. Mitnichten: „Aber wieso denn nur einen? Sie sind doch zu viert“. Das kam für mich ehrlich gesagt nicht wirklich auf der Seite rüber. Wie auch immer: in der Stunde Aufenthalt im Wartezimmer habe ich das oben genannte Prozedere dann noch drei mal wiederholt, damit dann auch jeder seinen Code hat. Was mir von Anfang an schleierhaft war: der Code hat keine persönliche Zuordnung. Ich konnte mir nur an der Reihenfolge merken, welcher Code für welches Familienmitglied war. Wir sind doch sicher nicht die Einzigen, die nicht allein zum Test gehen.
Im Arztzimmer lag dann auch nirgendwo ein Scanner rum. Hätte ich erwartet, schließlich war ich davon ausgegangen, dass der QR-Code genau dafür gedacht ist: um das Verfahren zu beschleunigen (so sagt auch die Website). Die Ärztin – die wirklich sehr nett war – merkte dann an, dass sie das neue System auch nicht verstanden habe. Ich habe ihr also brav alle QR-Code-Ziffern diktiert und wir haben das gemeinsam den Familienmitgliedern zugeordnet.
Danach dann endlich nach hause. Wo wir dann ja mindestens 24 Stunden bleiben mussten. Am nächsten Morgen dann eine SMS von der Uni-Klinik:
Mega! Negativ. Wenig später eine weitere SMS mit gleichem Inhalt. Danach schwieg das Telefon für Stunden. Meint: 50% des Haushalts sind negativ. Aber: wer denn? Am späten Nachmittag dann die Erlösung in Form von zwei weiteren Nachrichten. Samt einem folgenden Anruf der Uni-Klinik, die ihrem neuen System offenbar selbst nicht getraut hatten. Die nette Dame erzählte mir dann, dass mein Test negativ sei. Sie wisse ja nicht, ob ich mir denn auch so einen Code zugelegt habe.
Backen mit Kindern: Ein Buttermilchbrot Rezept | Bernd Gonzales
[…] Bernd Gonzales Keine Kommentare Wenn Corona etwas geschafft hat, dann, dass so mancher Dachboden entrümpelt und die Vorgärten auf Vordermann […]
Er spricht #34 | Bernd Gonzales
[…] zu glauben, aber das hier ist schon ein Jahr her! Damals auch sehr herbstlich und lange, lange vor Corona…Gesagtes:Wir sitzen beim Kinderarzt und vertrödeln uns die Zeit bis zur Untersuchung, indem […]
Ja, Ja, Jahresrückblick | Bernd Gonzales
[…] NICHT (darüber müsste man sich eigentlich nochmal ganz separat aufregen). Nein, wir waren beim Corona-Test in der Kölner Uni-Klinik. Richtig geile Nummer. Hat 4 Stunden gedauert und das QR-Code-System war irgendwie noch nicht […]