Eltern (oder in meinem Fall Vater) sein, ist nicht immer die heile Welt und das entsprechende blabla vom Titelblatt der üblichen Magazine. Einiges geht einem auch gehörig auf den Zeiger. Man darf auch mal was scheiße finden. Sollte man sogar. Zum Beispiel richtig nervig: die „Auch-Eltern“ Zu „Sanft und sorgfältig“-Zeiten hat sich Olli Schulz auch schon einmal darüber (und über andere nervige Eltern) ausgelassen und ich kann das mehr als nachempfinden. Zur Erklärung: Die „Auch-Eltern“ sind die, die auf dem Spielplatz zwingend das Gespräch suchen und das eben genau so beginnen: „Sind Sie auch Eltern?“ Worauf mir schon diverse Antworten durch den Kopf gehen, die man natürlich um des lieben Spielplatz-Friedens Willen niemals laut sagt. Zumindest hoffe ich, dass ich das niemals laut gesagt habe. Sowas wie „Nee, ich dachte, ich spare mir die ersten Jahre und pack mir gleich das sportlichste ein“ oder „Ich bin vom Jugendamt“ Hätte man besser mal sowas geantwortet. Leider ertappt man sich selbst eher bei einem verschämten „ja, der/die da ist meiner. ja, der gerade vom Gerüst fällt, alle anderen Kinder verhaut und sein Spielzeug nicht teilt“. Oder eben nur einer dieser Hinweise.
ein Glück, keiner da.
Was dann folgt ist ein beschämender Blick und ein kaum zu merkendes Kopfschütteln. Gefolgt von einer Aufzählung, was denn ihr Karl-Frederik-Lurchibald (bzw um gendertechnisch niemand zu vernachlässigen, ihre Clothilde-Annabella-Knutine) denn schon alles kann und seit wann. Das geht dann von durchschlafen, bis 10 zählen über achtstöckige Sand-Wolkenkratzer bauen bis zur Leitung mittelgroßer Kindergruppen gleichen Alters. Sprich: alles, wirklich alles das, was dein Kind eben nicht kann. Warum auch immer wird Eltern-sein bei manchen Leuten als Wettbewerb aufgefasst. Natürlich wird das alles in epischer Breite ausgeführt nicht ohne dabei – leicht herablassend – auf dein Kind zu schauen. Gerne noch garniert mit einem „das kann ihrer noch nicht? Dann wird es aber Zeit“ Ja, danke. Weiß ich selber. Bei einem ausgewachsenen Exemplar Auch-Eltern wird dann auch gerne noch mit diversen Ratschlägen (lies: Verbesserungsvorschlägen, gerne auch gleich fürs ganze Leben) um sich gejasperjuult: „versuchen Sie doch mal…“ „was denn? Schläge? hab ich schon, hilft nicht“ will man antworten. Macht man aber nicht. Meist reicht dann eine freundlicher Frage: „welcher ist denn ihrer? Ach der, der gerade ein Kilo Sand gefressen hat?“ Ich bin ja auch Eltern.