Seit zwei Wochen bin ich nun Mama und die Welt hat sich verändert. Nicht alles ist so rosa wie auf Instagram (danke, Frau Shopping!) und nur noch wenig dreht sich um mich. Dafür mache ich die Erfahrung, dass die Welt lächelt, sobald sie einen kleinen Säugling sieht. Mir wurde noch nie zuvor so nett eine Fahrstuhltüre aufgehalten, außer vielleicht als ich selbst noch ein Säugling war (aber das weiß ich natürlich nicht mehr).  Nicht mal in der Schwangerschaft.


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Ich bin verweichlicht. Wir werden nachts von einer Stechmücke gepeinigt und ich denke nur an das arme Kind: „Bloß keinen fiesen Insektenstich! Nimm bitte mich, lass den Kleinen in Frieden!“ und „Ich erschlage dich nicht, du machst das ja auch nur für deine Kinder!“ Wir Mütter müssen zusammenhalten!

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Herr Katz teilt sich momentan die Elternzeit mit mir. Heute morgen mußte er allerdings früh das Haus verlassen und ich konnte testen, wie es wird, wenn ich ganz alleine für alles verantwortlich bin. Ich habe geduscht und versucht mir die Haare zu waschen, während Kind Katz laut geweint hat. Ich habe daraufhin die Dusche verlassen, noch mit Shampoo- Resten im Haar. Nicht das die Nachbarn das Jugendamt rufen. Zudem konnte ich nur die Hälfte meines Kaffees heiß genießen, da das Kind zwischendrin dreimal frisch gewickelt werden musste, einmal davon mit einem kompletten Satz sauberer Kleidung. Kalter Kaffee ist nicht gut!
Anschließend habe ich mitsamt dem Kind auf dem Arm Staub gesaugt, nur falls doch jemand vom Amt klingelt. Wir sind vorbereitet… Mancher Krümmel ist vermutlich liegen geblieben, aber ich war furchtbar stolz auf uns, weil wir das erledigt hatten. Aus dem Kleinen wird sicher ein ordentliches Kind (Anmerkung Herr Katz: „Es wird dich sehr hassen!“).

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Während ich das hier tippe teilt mir Kind Katz aus dem Babybettchen mit, dass er genau jetzt Hunger hat und gestillt werden möchte oder er bei mir sein will. Oder die Windel voll ist. Oder ihm zu warm oder zu kalt ist oder etwas anderes nervt. Vielleicht die Mücke. So ganz verstehen wir uns noch nicht.

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Ich überlege, ob es unsinnig ist diesen Text zu veröffentlichen und ihn stattdessen einfach wieder zu löschen. Wirklich lesenswert ist er ja nicht. Ich beschließe es nicht zu tun, da mein Leben eben gerade genau so ist: Chaotisch, durcheinander, fremdbestimmt aber voller Liebe!


PS: Eigentlich hätte hier an dieser Stelle ein Foto einer kleinen, niedlich watschelnden Entenfamilie hingepasst. Leider hatte ich keines, deshalb die olle Strandmöwe.