Man macht ja die eigentümlichsten Dinge, um Kinder an Wochenenden ein wenig Unterhaltung zu bieten. Dass wir eine Alpaka-Wanderung gemacht haben, war allerdings primär mein Geburtstagsgeschenk und erst im zweiten Schritt Kinderbespaßung. Wobei das ja mittlerweile alles eins ist.
Alpaka Gismo gafft |
Jedenfalls haben wir uns an Vatertag (ja!) auf den Weg zum Hof Erlenbruch in Friesenhagen gemacht.
Weich? |
Nicht, ohne uns eine Kiepe zu leihen und dem Kind das Wort des Tages (A L P A K A) förmlich einzuprügeln. Letzteres hat wunderbar funktioniert. Ersteres ging so. So richtig Bock hatte der Kleine nicht darauf, auf dem Rücken rum getragen zu werden.
Da wir aber – natürlich – ohnehin die ersten Gäste waren, konnten wir schonmal einen Blick auf die Viecher werfen. Allerdings nur auf die weiblichen. Die offenbar grade beim Friseur waren:
modischer Kurzhaarschnitt |
Junior fand auch gleich Gefallen an einer Zukunft als Alpaka-Hirte:
Berufswunsch: Alpaka-Betreuer |
Die männlichen Alpakas (Alpaken? Alpaker?) waren für die Wanderung gedacht. Jeder der Gäste bekommt dabei einen der Schwielensohler samt Halfter an die Hand und es geht los auf eine ca. 3-stündige Wanderung durch den nördlichsten Teil von Rheinland-Pfalz. Natürlich hat jedes Tier einen Namen und völlig individuelle Eigenschaften. Wer das ohne Wanderung erfahren will, kann das hier. Meins: Gismo. Wohl ein eher quirliger Charakter, was auf der Homepage eher gegenteilig beschrieben wird („sehr ruhig“). Und ein Schäfer- Alpaka-Stündchen mit ihm liegt bei 700 Schleifen.
aktueller Lebenslauf von Gismo |
Während der Wanderung referiert der Führer (und gleichzeitig einer der Hofinhaber) Benedikt allerlei interessante Fakten und Hintergründe über die drolligen Kamel- (und Lama-)Verwandten. Auch wenn mich nicht alles davon gefesselt hat, weiß ich jetzt unter anderem, dass Alpakas sich nur gleichfarbig verstehen. Dafür aber eine beruhigende Wirkung haben, weshalb es diese Wanderung auch gibt. Und dass man die Wolle bisher wenig nutzt, obwohl sie sehr weich (und am Tier auch sehr staubig) ist.
Apropos gefesselt: nach ca. einer Stunde war es dem Nachwuchs zu langweilig, im Rucksack zu sitzen und höchstens mal des – übrigens lammfrommen – Alpakas Leine festzuhalten.
Halt mal schön das Alpaka, Kind. |
Sprich: Quengelmodus. Und mit jedem Gemecker des Kindes offenbart sich auch immer mehr der eher quirlige Charakter des Tieres, das offenbar die Wanderung schnellstmöglich beenden möchte. Das Ende: auf den letzten Metern muss das Alpaka zum Chef und das Kind will den Berg (gefühlte 88% Steigung) lieber selber laufen. Ich verliere die Gruppe und muss den Knirps natürlich doch den Berg hoch schleppen. Nur nicht in der Kiepe. Danke, auch.
Zum Abschluss der Wanderung gibt es tatsächlich noch Kaffee und Kuchen, um die verbrauchten Kalorien auch auf jeden Fall wieder reinzuholen. Aber: lecker. Auch, wenn das Kind sich eher für den Hof den Sandkasten, die Hühner und überhaupt alles AUSSER dem Kuchen interessiert. Mehr für mich! Schöner Abschluss eines schönen Tages. Vielleicht ja auch für ihn:
What? |
Und sowas hier ist auch nicht passiert. Hätte ich aber witzig gefunden:
Urlaub mit Kindern: Ein Tag auf einem Erlebnisbauernhof – Bernd Gonzales
[…] geht es auf die Koppel: Die Ponys und die Alpakas (ja genau, mal wieder!) wollen zurück in ihre Ställe, müssen geputzt werden und haben Hunger! Nach der ganzen […]