Eigentlich wollte ich hier ja nicht „dauernd“ über Kinder und Eltern-Sein schreiben. Aber mit Anbruch der zweiten Woche bin ich um eine Erfahrung reicher: die schlaflose Nacht. 

Quelle


Kind Katz schreit, wimmert, brüllt und es macht (außer beim Stillen) nicht den Eindruck, als würde es das lassen wollen. Trotz wutrotem Gesicht. Und. Es. Schläft. Ein. Fach. Nicht. Ein.
Dr. Google diagnostiziert da (zumindest auf den ersten Treffern): ihr Kind hat Bauchschmerzen. Nach dem Lesen einiger haarsträubender Forumsbeiträge also: ab in die nächste Apotheke (ja, den Fliegergriff haben wir auch ausprobiert) und Windsalbe (ja, deshalb „Wind“) kaufen. Damit den Bauch massieren und hoffen, dass sich etwas tut. Nix da. Die Hebamme rät bei ihrem Besuch ähnliches inklusive ein paar Lockerungsübungen. Außerdem sagt sie man möge das Kind auch einfach mal eine Zeit lang schreien lassen. Wie meinen? Ich dachte, das ist seit den 60ern überholt?
Leider ist das aber die einzige Möglichkeit, die wir nicht ausprobiert haben. So herzlos will man sich ja auch nicht in der zweiten Woche fühlen. Der Schnuller wäre auch noch so eine Sache gewesen. Aber das darf man ja ebenfalls noch nichtmal denken. 
Ebensowenig wie an Schlaf. 
Irgendwann fiel mir ein Kollege ein, den ich damals auslachte, weil er sich einen mehrstündigen MP3-File eines Fön-Geräuschs auf sein Smartphone zog.
Nun, jetzt sitze ich hier – nach Download einer App namens Baby-Sleep (es gibt tausende andere), die sogar mehr als ein Geräusch (Dusche, Fön, Staubsauger, Regen und noch irgendwas) kann – mit dem Kopf auf der Wickelkommode und der Nachwuchs pennt auf Selbiger. Zumindest seit über einer Stunde, was Rekord für heute ist. Und natürlich zum Staubsauger-Geräusch in Endlosschleife. Dies dürfte er bei dem (nicht final diagnostizierten) leichten Putzfimmel der Mutter in den letzten 9 Monaten wohl am häufigsten gehört haben. 

Und irgendwie ist mir das sympathisch. Ich schlafe auch lieber mit Geräuschkulisse, meint: Hörbuch oder so, ein. Dat is mein Sohn! Das werde ich vermutlich wieder völlig anders sehen, wenn ich das Geräusch (ist schon ganz schön nervig) ausschalte oder der Akku aufgibt. 

Auch ohne Smartphone muss man übrigens nicht seine Haushaltstätigkeiten auf Band aufnehmen. Den Fön gibts zum Beispiel als ellenlanges YouTube-Video: