Freunde, mit denen wir im Sommer beim Summer’s Tale waren und die offenbar eine deutlich prallere Reisekasse (seufz) haben, machen für drei Wochen Urlaub in Südafrika. Und mussten in dieser Zeit ihre Katze in Pflege geben. Bei uns. Wir hatten also drei Wochen Katzenbesuch und ein Haustier auf Probe. Und eine Katze mit Kindern.
Natürlich spielen wir immer mal wieder mit dem Gedanken, uns wieder ein felines Haustier zuzulegen. Dass wir geschulte Katzenbetreuer sind, kann man an einigen Stellen hier nachlesen. Immerhin hatten wir bis vor ein paar Jahren selbst eine die! Katze bzw Kater und haben ehrfürchtig unseren Blog danach benannt. Wer allerdings bisher nur mittelbare Katzen-Experience nachweisen kann, sind die Kinder. Der 4-Jährige kann sich an Bernd nicht mehr erinnern. Das Experiment für die kurze Zeit macht mehr als Sinn. Auch um herauszufinden, ob der Nachwuchs schon reif für eine solche Verantwortung (hüstel) ist.
Die ersten Tage waren durchaus geprägt von Aufregung aller Beteiligten. Auch deshalb hat sich Katzi wohl entschieden, einen Teil des Tages – den Teil, an dem die Kinder anwesend waren – unter dem Sofa zu verbringen. Das Tier hatte sich aber erstaunlich schnell akklimatisiert. Und wir auch: es wurde keine Tür mehr geschlossen aber auch kein Essen mehr offen hingelegt. Was man halt so macht, wenn man ein Tier zu Hause hat. Die Katze war jedenfalls der absolute Star im Haus. Es kamen sogar einige Verwandet und Bekannte ausnahmsweise mal nicht wegen den Kindern zu Besuch.
In der ersten Nacht schlich ich mich in das Zimmer des Erstgeborenen. Der hatte mich aber offenbar für den Stubentiger gehalten. „KATZE“ flüsterte er so laut man eben flüstern kann, sprang auf und wollte das Zimmer gleich nach einem Besucher abscannen. Selten habe ich bei meinem Anblick eine solche Enttäuschung erfahren.
Ganz grundsätzlich war der Umgang der beiden Kinder mit der Katze sehr unterschiedlich: Kind 1 hatte es bisher nicht so mit dem anfassen von Tieren. Will meinen: als wir vor zwei Jahren Bauernhof-Urlaub gemacht hatten, begegnete er Tieren mit – mindestens – einer Armlänge Abstand. Sofern man ihn nicht zu intensiverem Kontakt nötigen konnte. Jetzt alles anders: nicht nur, dass er Katze Pauline am liebsten dauergekrault hätte, er hätte sie auch höchst gern jede Nacht in seinem Bett gehabt. Selten habe ich dieses Kind so fröhlich und lauthals lachend durch die Wohnung rennen sehen, wie als er die Katzen-Angel hinter sich herzog.
Nur zwei Mal wurde die junge Liebe gestört. Und zwar als sich der Dachhase dazu entschloss, das Bett des Vierjährigen als Urlinal zu missbrauchen. An diesem Abend sollten wir bitte auch die Zimmertür schließen. Aber so konnten wir wenigstens freundlich darauf hinweisen, dass er doch nicht böse sein möge. Ihm passiere das doch auch. Dazu aber an anderer Stelle mehr. Der zweijährige wiederum war auch absolut crazy in love für das Tier. Allerdings brach sie sich bei ihm in anderen Bahnen aus: von Haus aus ist der Kurze kein Fan von allzu großer körperlicher Distanz (auch unaufgefordert), zu langsamem Gehen und zu leisem Reden. Richtig: alles Eigenschaften, denen Katzen eher zugetan sind. Entsprechend suchte die feine Freundin recht häufig das Weite, wenn Kind 2 den Raum betreten hat. Und er war auch der Einzige, der wirklich Bekanntschaft mit den Krallen des Mini-Raubtiers Bekanntschaft machen musste.
Dafür konnte er sich auf der anderen Seite auch mit den eher pragmatischen Dingen anfreunden: er hat die Katze unheimlich gern gefüttert. Allerdings saß (oder lag) er dann auch daneben, um Pauline lautstark anzufeuern: „DA HAST DU WAS ZU ESSEN! DU MUSST DAS JETZT ESSEN! Das Katzenklo hat keiner der Kinder sauber gemacht. Klarer Abzug in der B-Note. Der Einzige, der wirklich ausschließlich negative Erlebnisse innerhalb dieser 3 Wochen berichten kann, ist Wodo, unsere Wohnzimmerpflanze.
Ich habe für mich selbst festgestellt, dass diese Tiere mich nicht nur amüsieren sondern auch sehr stressreduzierend wirken.
Auch das nächtliche Spielzeug-Anbringen, Bisse in Füße machen da nichts aus. Außerdem muss man zugeben, dass diese Rasse (oder diese eine Katze) deutlich weniger zickig ist als unsere vorherige. Trotzdem war unsere natürlich das deutlich bessere Tier!
Und jetzt ist sie eben wieder weg. Und das Tal der Tränen – besonders für die Kinder – tief. Insbesondere der Zweijährige will es immer noch nicht wahrhaben und fragt regelmäßig, wo sich denn die Katze versteckt habe. Und natürlich entsteht daraus auch die Diskussion, ob wir uns wieder eine eigene Katze zulegen oder eben nicht. Neben den oben beschriebenen Annehmlichkeiten hat das aber natürlich auch Kontra-Punkte: vor allem ist man mit Haustier um Längen unfelxibler. Entschieden haben wir uns noch nicht. Die Kinder haben aber einen klaren Standpunkt. Bis ich mich entscheiden kann, haben wir schon signalisiert, dass wir beim nächsten Urlaub gerne nochmal Katzenhotel spielen.
Und weil ich nicht anders kann und weil es so viele gibt: JETZT SEHT EUCH DIESE KATZE AN!
Ein nasses Kinderbett. Wie geht man damit um? | Bernd Gonzales
[…] Und was soll man sagen: auch das lief geradezu brilliant. Die Eltern klatschen sich ob des Erziehungserfolges natürlich ab. Projekt “Kind trocken werden lassen” erledigt. Easy. Das nächste, bitte. Für ungefähr ein halbes Jahr . Dann plötzlich unvermittelt der Satz: “Papa, Mama, das Bett ist nass geworden.”Mal stand der arme Tropf nass in unserem Zimmer, mal hörte man ihn über das Babyphone rufen und mal – im Nachhinein betrachtet sehr beeindruckend – zog er sich selbstständig aus und frische Sachen an und kam zu uns ins Bett. Wenn das ein, zwei Mal vorkommt: kein Problem. Allerdings hatten wir einen Zeitraum, in dem wir keine Nacht mit trockenem Bett überstehen konnten. Über mehrere Monate. Nachts das Kinderbett neu beziehen schlaucht. Das wimmernde Kind beruhigen auch. Die daraus resultierende Übermüdung ebenfalls. Die ohnehin nicht mehr zu überblickenden Wäscheladungen nahmen nochmal deutlich an Menge zu, wir kamen kaum noch hinterher mit dem Waschen seiner Bettwäsche. Und wenn es dann zu allem Überfluss im Elternbett ein zweites Mal in der gleichen Nacht passiert, ist man mit Nerven, Latein und Geduld am Ende. Der Höhepunkt für mich war vermutlich als die Kinder und ich im Spätsommer mit meinen Kollegen und deren Kindern zelten waren und “es” in diesen zwei Nächten jeweils zwei mal passierte. Am Ende habe ich ihn mit dem letzten trockenen Rest meines Schlafsacks zugedeckt und mich wiederum mit meiner Jacke. Das einzig Gute dabei: der Jüngere bewindelte Junge schlummerte während dieser kompletten Umräumungs- und Umziehaktion selig weiter. Und ich konnte die Schlafsäcke am nächsten Morgen an der frischen Luft trocknen. Ja, das ist vielleicht ein bisschen eklig aber wir wollten alle drei auch noch die zweite Nacht dort bleiben. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht immer richtig reagiert. Zu oft habe ich ihn schlaftrunken und genervt angemotzt. Ihn gefragt, ob er doch wieder eine Windel tragen will, was den Jungen sicherlich fürchterlich demotiviert hat. Oft hat er bitterlich geweint. Mitten in der Nacht. Es war auch zu bemerken, wie sehr diese Sache an ihm genagt hat. Und ich war oft wütend und konnte nicht aus meiner Haut. Mit meiner Frau habe ich mich dann zusätzlich ebenfalls noch gestritten. Völlig unnötig. Oft habe ich mich danach bei beiden für mein Verhalten entschuldigt. Und natürlich hat das auch damit zu tun, dass ich mich nicht in der Lage gesehen habe, meinem Kind zu vermitteln, dass das Bett doch trocken bleiben möge und mich mit schuldig gefühlt habe. Natürlich ist ein nasses Kinderbett nicht schön. Ebenso die Begleitumstände. Wie löst man dieses Problem? Abwarten, bis es von selbst verschwindet, schien uns (siehe weiter oben) keine Lösung. Meine Reaktion (siehe weniger weit oben) auch nicht. Abwarten war aber der Ratschlag, der uns am häufigsten gegeben wurde: “Habt Geduld, das hört schon irgendwann auf”. Natürlich googlet man, wälzt Ratgeber, fragt Freunde. Wir sind irgendwann dazu übergegangen, ihn beim neu beziehen des nassen Kinderbetts helfen zu lassen, damit er dafür ein Bewusstsein entwickelt. Hatte ich irgendwo gelesen. Geändert hat es trotzdem nichts. Und leider konnte das Kind selbst auch keine Antwort liefern, die weiter geholfen hätte. “Ich habe das nicht gemerkt”. Heute glaube ich ihm das. Damals habe ich das hinterfragt, was der Sache sicher auch nicht zuträglich war.Irgendwann kam meine Frau auf die Idee, Sohnemann nur noch die Hälfte seines Bechers mit Wasser zu füllen, den er sonst nachts komplett geleert hat. Und was soll man sagen: seitdem läuft es. Oder es läuft eben nicht mehr. Oder zumindest nur noch sehr sehr selten. Ob das die Lösung war? Ob es doch von allein aufgehört hat? Keine Ahnung! Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, ihn zukünftig bei “solchen” Dingen mehr zu begleiten und zu ermutigen. Als letztes das Kinderbett nass gemacht hat: die Besuchskatze. […]