Das ist ja so eine Sache mit Ausflügen mit Kleinkindern: Man ist bemüht eine „Attraktion“ zu finden, die sowohl dem kurzen Geduldsfaden und aktuellen körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Nachwuchses, als auch der Vermeidung von akuter Langeweile der Eltern zuträglich ist. Die Wahl für einen Einjährgen ist da also recht eng. Da wären:
- Zoo (dank Jahreskarte ohnehin jede Woche)
- Bauernhof (been there, done that – mit eher geringerem Spaßfaktor)
- Themenpark (wenn man das so nennen kann)
- Indoor-Spielplätze (wirklich, wirklich nicht!)
Wir haben uns also für eine Art Themenpark entschieden. Nein, nicht das Phantasialand, sondern den
Märchenwald in Altenberg. Die Gleichung dahinter: Bergisches Land (schön und nicht weit weg) + Märchen (ist ja für jeden was dabei) + Bewegung = prima Wochenend-Ausflug.
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Leibhaftiges Erleben versprachen sie |
Schlagartig fühlt man sich ob der Optik zurück in die 80er versetzt. Weil: Im
Westerwald gab es früher auch so einen Park und wir waren beide der festen Überzeugung, dass jede Märchenbude mit beweglichen Figuren ausgestattet ist, die den Kurzen unterhalten. Offensichtlich war die Erinnerung da etwas verklärt (unsere Eltern haben uns korrigiert). Hätten wir das mal vorher gewusst, denn gleich die erste Bude im Märchenwald Altenberg hat einfach nur ein bisschen Musik gedudelt und das komplette Märchen („die Gänsemagd“) mit knarziger Tonbandstimme erzählt. Vermutlich, wir sind dann irgendwann weiter gegangen, das hält ja kein Mensch aus. Man hat auch offenbar nicht damit gerechnet, dass gleich mehrere Menschen da sind. Und die nicht jeweils eine Stunde vor jedem Märchen stehen. Was wiederum dazu führt, dass man jedesmal mitten in der Erzählung landet.
Ein paar Figuren haben sich dann aber doch bewegt. Zum Beispiel „Knüppel aus dem Sack“, der nicht nur dem Kleinen irgendwie Angst gemacht hat. Die Animation bei „Rapunzel“ war allerdings kaputt. Schade, das sah so echt aus:
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„wie machen wir das mit den Haaren?“ „hat einer ein Seil?“ |
Der Weg durch den Wald ist allerdings wirklich schön und eigentlich sind auch die Märchenbuden sehr liebevoll gemacht. Wenn man in den 40ern leben würde. Der Park ist 1931 entstanden und man hat ein bisschen das Gefühl, dass man einige der Buden auch nicht noch einmal nachbearbeitet hat. Insbesondere bei Dorrrrnrrröschen hatten wir den Eindruck, dass das der Führer persönlich eingesprochen hat.
Andere dagegen wurden schnellstmöglich auf den aktuellen Stand (siehe Bundesliga-Tabelle) umgemodelt:
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und ja: das war Schneewittchen |
Seltsam waren auch die 7 Zwerge. Irgendwie bekommt man den Eindruck, es wären eigentlich nur sechs gewesen und einer kam ein paar Jahre später.
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die „einen“ Zwerge |
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..und der „Andere“ |
Trotzdem wie gesagt ein geradezu märchenhafter (musste sein) Ausflug bei dem auch der Erwachsene etwas lernt. Stichwort: Verhütung.
Außerdem mit lebenden Ziegen und einem Café mit Wasserspielen (zur vollen Stunde), die den Kurzen sehr beeindruckt haben. Bei uns haben eher die bergischen Waffeln mit Kirschen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und hey, Buddy Holly war auch schon hier. Mehrfach:
Sollte man den Märchenpark aber sehr kurz beschreiben wollen, würde ich „etwas spooky“ wählen. Warum? Darum:
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Lost Kinderkarussell |
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Komm baden |
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ich weiß nicht, vor wem ich mehr Angst habe |
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liebevolle Tierchen |
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Mach mal ein uninteressiertes Gesicht |
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Hmmm, Wurst |
Und irgendwann ist es mit den Betreibern dann wohl ein bisschen durchgegangen:
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Figuren aus Märchen von Walt Grimm, dem fehlenden Bruder |
Aber nun ja. Der Kleine hat auch was gelernt:
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