So langsam kommt ja Bewegung in den Junior, weshalb man nicht mehr jeden Sonntag vor der Glotze im gleichen Viertel, den gleichen Spielplätzen verbringen will. Und da wir erst letztes Wochenende im Zoo waren, der Kleine aber (Hof-)Tiere momentan abfeiert wie nix Gutes, haben wir überlegt, zum Krewelshof nach Lohmar (es gibt wohl noch einen in der Eifel) zu fahren.
So in etwa hatten wir uns das vorgestellt (Screenshot http://www.krewelshof.de)
Die Homepage verspricht allerhand ländliche Aktivitäten wie zum Beispiel ein Maislabyrinth. Vor allem aber Ziege und Kühe zum Anfassen. Und mit 20 Minuten Fahrt noch nicht mal weit. Also hin da.
 
Wir als geborene Landkinder hatten uns das alles recht idyllisch vorgestellt. Quasi einfach einen Bauernhof, wie man den von zu Hause kennt. Nur das hier ein paar mehr Tiere rumscharwenzeln, die sich (natürlich!) von hunderten Kindern anraffen lassen.
Geschissen!
Der Krewelshof – im schönen Industriegebiet von Lohmar gelegen – schreibt Kommerzialisierung auf seine Fahnen. Wenn es schon so viele Fußballfans gibt, die „gegen den modernen Fußball“ (und seine Kommerzialisierung) sind, wann gründet sich endlich die Initiative „Gegen den modernen Bauernhof – tut was gegen die Ausbeutung von Jungeltern“? Ich hol mir jetzt mal ein Vereinsregister.
 
der Krewelshof: die idyllische Lage
Ich verstehe durchaus die westentaschenwirtschaftspsychologische Anordnung eines Shops, Restaurants etc am Ende einer – sagen wir mal – Attraktion. Wie im Museum oder im Zoo, wo man am Ende immer nochmal durch den Shop muss. Der Krewelshof hat sich da aber was anderes überlegt: bevor man auf den „Erlebnishof“ (hier ein Bild):
 
der erlebnisreiche Erlebnishof
darf, muss man durch das Restaurant. Eine perfide Idee der Bauern. Ich nehme an, jeder kann sich vorstellen, wie ein Kind, sagen wir mal ab 1,5 Jahren, reagiert, wenn es Pommes, Bratwurst oder Kuchen auch nur riecht.
Ach so: Sonntags ist da auch noch „Familien-Frühstück“. Nur mit Reservierung. Entsprechend dürfen die ordinären Sonntagsgäste erst auf den Hof (sagte ich, dass man durch das Restaurant muss?) wenn die anderen fertig sind. Was dann um 12 gewesen wäre.
Zusätzlich zu diesen Faktoren kam dann aber noch unsere eigene Honkigkeit. Kleiner Tipp für alle Jungeltern: bevor ihr einen Ausflug zu was auch immer macht, schaut auf die Homepage, was am entsprechenden Tag „angeboten“ wird. Es war nämlich außerdem Kindersachen-Flohmarkt. Und nix los auf dem Hof-Vorplatz. Wirklich gar nix. Guck:
entspannter Sonntag
Und überall gut gelaunte Kinder:  
die Laune der Kinder auf dem Krevelshof
Man ahnt es: wir sind wieder nach hause gefahren. Falls das Kind je fragen sollte: es hat geregnet! Ganz schlimm. Selten habe ich mich so sehr über Regen gefreut. Unterstellten ging nicht (zu langsam), ins Restaurant durften wir nicht (zu unreserviert).
Wir waren also auf dem Krewelshof zum Tiere anfassen und das einzige Tier, dass der Kurze gesehen hat, war eine Kuh. Aus Plastik.
bitte warten sie am Kuhhintern, bis sie rein dürfen
 
Alle Bilder: Eigene Bilder