In der vergangenen Woche war Weltkindertag. Eigentlich schade, dass es einen Tag bedarf, an dem man daran denken soll, dass auch Kinder Rechte haben. In diesem Jahr wurde das Motto „Kinder brauchen Freiräume“ ausgesucht und ich erwische mich häufig selbst dabei, dass mir genau das schwer fällt: Irgendwie kratzt man ständig an „Unterlassung der Aufsichtspflicht“ oder „Helikopter lässt grüßen!„. Was ist denn nun richtig? Natürlich weiss ich, dass ein Kind seine eigenen Erfahrungen machen muss, aber wenn ich doch weiß, dass die Herdplatte furchtbar heiß ist, warum sollte ich riskieren, dass es sich verbrennt? Ich gebe zu: Ist es dann doch passiert und es weint, dann kommen mir auch schonmal die Tränen… Auch in unserem Familienleben braucht ein Kind seine Freiräume und darf sollte sich einbringen dürfen. So kann es auch mal bestimmen was es zu Essen gibt oder wo wir den Nachmittag verbringen. Oder es kann ganz alleine in seinem eigenen Zimmer die Schränke ausräumen spielen, wenn es dazu Lust hat. Aufgeräumt wird dann natürlich wieder gemeinsam (Juhu..). Und dann gibt es natürlich auch die Geschichten, in denen es eine andere Meinung hat als ich. Auch wenn es mir nicht gefällt: Wenn der Junge nunmal keinen Mittagsschlaf mehr machen möchte, warum zwinge ich ihn dann dazu? Wir haben jetzt die Regelung getroffen: Es wird geruht und gelesen, gepuzzelt, Geschichten gehört oder gebastelt. Alles möglichst leise, damit der kleine Junge auch seine Mittagsruhe bekommt. Ich bemühe mich also darum, dass die Kinder ihre Freiräume bekommen, so gut es eben geht. Aber ich gebe auch offen zu: Manchmal brauche auch ich einen kleinen Jungen, den ich umsorgen, kuscheln und beschützen kann!