Wir sind ganz sicher keine Ernährungswissenschaftler und maßen es uns auch nicht an hier irgendwelche genialen Tipps geben zu können. Trotzdem möchten wir euch erzählen, wie wir das so machen, mit dem Essen und so…
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Sofort her mit dem Softeis! |
Im Großen und Ganzen können wir sagen, dass wir uns mit dem großen Jungen einen guten Esser heranziehen, der das meiste auf unserer Speisekarte mag (und der auch schonmal ganz schön große Portionen essen kann). Dennoch haben wir natürlich auch ein paar Prinzipien, die wir mal mehr, mal weniger gut einhalten:
Uns ist zum Beispiel sehr wichtig, dass wir das Kind beim Zubereiten der Speisen miteinbeziehen und dass wir regelmäßig und zu ähnlichen Uhrzeiten gemeinsam essen. Manchmal darf er auch entscheiden, was auf den Tisch kommen soll und oft wählt er Fisch, Kartoffeln und Spinat, Nudeln oder Markklößchensuppe – seine Lieblingsspeisen (falls wir allerdings Essen gehen, findet er Pommes ganz spannend und bestellt sie sich dann auch selbst.).
Meistens steht er auf seinem Lernturm und wurschtelt mit großer Euphorie Lebensmittel in seine eigenen, kleinen Töpfe. Nur mit Holzobst und -gemüse ist es inzwischen nicht mehr getan und er möchte selbst Basilikum oder Petersilie zupfen oder Kartoffeln ins Wasser geben. Außerdem haben wir ihm ganz mutig
dieses Opinel- Küchenmesserset gekauft, nachdem wir sie
hier bei Eltern vom Mars empfohlen bekommen haben. Allerdings schlummern die Messer noch immer originalverpackt im Küchenschrank, bis der Junge etwas älter ist: Die Dinger sind nämlich richtig scharf und ich bin auch nicht ganz so mutig…
Dann decken wir gemeinsam den Tisch und so weiß er längst wohin Teller und Gläser kommen und auf welche Seite das Besteck hingelegt wird, damit alles hübsch aussieht. Seit einiger Zeit benutzt auch er beim Essen sein eigenes Kindermesser und übt sich fleißig im Schneiden. Wir lassen ihn probieren, helfen aber natürlich auch dabei.
Ist das Essen fertig, setzen wir uns gemeinsam an den Tisch: Der Fernseher und das Handy bleiben (zumindest meistens) aus und wir alle freuen uns über die kleine Pause, in der wir von unserem Tag erzählen.
Meistens befüllen wir seinen Teller als erstes, denn sehr geduldig ist er noch nicht. Außerdem ist sein Anteil dann etwas abgekühlt, so dass er sich nicht den Mund verbrennt. Die richtige Portionsgröße haben wir leider noch nicht herausgefunden und so kann es sein, dass er einen zweiten Teller nachfordert oder wir seine Reste vertilgen müssen. Bei uns gibt es aber auch keine Pflicht, dass der Teller leer gegessen werden muss: Wer satt ist, ist satt!
Manchmal schmeckt ihm etwas nicht, dann muss er das auch nicht aufessen und es bleibt auf dem Teller. Uns schmeckt ja auch nicht alles! Allerdings wünschen wir uns, dass er das Abgelehnte wenigstens mal probiert hat – was aber auch nicht immer funktioniert und so bleibt manchmal alles Überreden erfolglos und es bleibt (bestenfalls…) auf dem Teller…
Isst er gar nichts, bekommt er keine weiteren Extras – so lauten die Empfehlungen. Nunja, sind wir mal ganz ehrlich: Manchmal möchte man das Kind einfach nicht hungrig ins Bett schicken und so bekommt es alternativ (für die angenehme Nachtruhe Aller) doch noch eine Scheibe Brot geschmiert…
Unsere Ernährung ist bunt und abwechslungsreich: Wir essen alle Nahrungsgruppen gerne – und auch er mag Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Bohnen, Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte (mit Kuhmilch haben wir erst kürzlich angefangen) und so weiter. Auch ausgefallenere Lebensmittel wie Ziegenkäse, Steinpilze oder Wildschweinsalami bieten wir ihm an – und er probiert gerne. Außerdem scheuen wir uns nicht davor ihm auch mal etwas Süßes wie Eis, Pudding, Kuchen oder Kekse zu geben, denn auch hier soll er einen gesunden Umgang erlernen.
Beim Essen steht bei uns immer ausreichend Wasser auf dem Tisch, denn Trinken finden wir sehr wichtig! Allerdings hat das Kind noch nie etwas anderes als Wasser, Milch oder Fencheltee getrunken und da er bisher noch nicht nach einer Schorle oder Limonade gefragt hat, haben wir ihm auch keine angeboten.
Natürlich läuft nicht immer alles glatt: Seit einiger Zeit provoziert er uns mit seinen eigenen „Tischmanieren“: Mitten beim Essen stellt er plötzlich seine Füße auf den Tisch und maßregelt sich sofort selbst mit: „Füße vom Tisch!“, denn er weiss genau, dass uns das ärgert. Wir suchen hier noch nach einer Lösung. Bis auf „Händewaschen“ gibt es ansonsten aber noch relativ wenige Benimmregeln, schließlich ist er nicht mal drei Jahre alt. Ein Gefühl dafür, was in Ordnung ist oder was nicht, hat er aber trotzdem schon.
Es macht riesigen Spaß mit ihm am Tisch zu sitzen, über den Tag zu quatschen und ihm zuzusehen, wie er nahezu selbstständig sein Essen genießt. Was gibt es schöneres als wenn er lobt: „Das schmeckt aber gut!“