Was aussieht als hätte jemand eine Bushaltestelle aus Versehen im Park liegen lassen, ist doch mal ein schönes Kunstprojekt: die Künstlerin Selma Gültroprak hat an vier Stationen solche „Musikhaltestellen“ installiert. eine davon steht im Park am Theodor-Heuss-Ring.
„St. Open“ heisst das Projekt, wobei (musste ich auch nachlesen) das „St“ für Station steht. Also: offene Haltestelle sozusagen. Das Schöne daran ist: in der Häuschen sind mehrere Boxen eingebaut, die so ausgerichtet sind, dass man auf der dazugehörigen Bank richtig guten Sound hat. Ja, Sound. Man kann dort nämlich Musik hören.
Mit dem Rädchen wählt man einen Song aus und was bei „Play“ passiert, muss man wohl nicht erklären. Die Playlists entstanden dabei aufgrund einer Anwohnerbefragung. Hier Theo’s (der Standort ist gemeint) Songs:
Okay, da sind jetzt auch ein paar sehr fragwürdige Dinge (Onkelz) dabei. Aber grundsätzlich ist die Idee doch schön, den Parkbesuchern freien Zugang zu Musik zu ermöglichen. Und diese dann auch bewusst zu genießen: auf der Bank sitzen, einen Moment innehalten und die Musik wirken lassen. Und eben auch bis zum Ende anhören, denn vorspulen ist nicht. Vielleicht ist das auch der Ansatz dahinter, da ein bewusstes Hören von Musik ja immer weniger stattfindet. Ob Musik allerdings ein für alle frei zugängliches Kulturgut ist oder sein sollte, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls scheint es die Besucher anzusprechen. Natürlich muss man seine Freude darüber nicht gleich in die Boxen ritzen:
Die anderen Musikhaltestellen stehen übrigens im Lohsepark, im Mediapark und im Klingelpützpark.
(alle Bilder: eigene Bilder)