Nun kommt es also endgültig näher: nach dem Fußballtraining am Montag (das ich im Übrigen jetzt auch durchführe, dazu aber mehr an anderer Stelle), kam die Nachricht aus dem Elternrat des Kindergartens: es gab einen Corona-Verdachtsfall, der sich dann auch bestätigte. Heisst: die Kinder sind in Quarantäne. Symptomfrei. Bis mindestens 05.11. Daher hier mal der Versuch, das Ganze in einer Art Tagebuch festzuhalten, das ich (einigermaßen) regelmäßig update:

Quarantäne Tagebuch Tag 1: 

Nun also Quarantäne. Für die Kinder und damit auch für mich, während die systemrelevante Dame des Hauses weiter arbeiten muss (oder darf?). Ich versuche in dieser Zeit, so viel wie möglich und so wenig wie nötig zu arbeiten. Also alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Immerhin kann ich da ja schon auf einen Erfahrungsschatz aus dem ersten Lockdown zurückgreifen. Puh. Aber hey: wir drei können immerhin ausschlafen. Oder könnten. Denn der Tag startet Schlag 5 Uhr und bis 10 fühlt es sich nicht so an, als wären schon 14 Tage vergangen. Wir versuchen, ein Lego-Figuren-Domino zu bauen, dass zum einen nicht funktioniert, zum anderen wegen Körperklausigkeit der Baumeister ewig dauert. Wow, schon 8:30. Aber man muss ja das Beste daraus machen: Da wir in diesem Jahr tatsächlich GAR NICHT  im Urlaub waren (nochmal danke an alle „Unvernünftigen“), kommen wir auf die Idee, uns einfach einen Urlaub im Wohnzimmer zu basteln. Heute: Strand. Heisst: wir ziehen Sonnenbrillen auf. legen uns auf Handtücher, Zimmerpflanzen werden zu Palmen und wir verteilen alle passenden Schleichtiere auf einem blauen Handtuch. Wir lesen Geschichten und mittags gibt es Bratwurst. Wie am Strand. Und wir essen natürlich nicht am Tisch, sondern auf unseren Handtüchern. Ein Endlos-Video eines tropischen Strands tut sein übriges.

Über den Nachmittag rettet uns ein Care-Paket von Oma. Im Kern: Spannung, Spiel und Schokolade. Erstaunlicherweise funktioniert die Phantasie und wir bleiben bis lange nach dem Mittagessen am Strand. Schön! Und ich komme tatsächlich auch zum Arbeiten, während die Kinder 20.000 Meilen unter dem Meer hören. 
Am späten Nachmittag bekomme ich etwas aufgeregte einen Anruf der Frau, sie hatte eine seltsame SMS bekommen:

Quarantäne SMS des Gesundheitsamtes


Nach etwas googeln: die Nachricht scheint echt zu sein. Der Hintergrund kann – muss aber nicht – die Situation im Kindergarten sein. Oder vielleicht ein anderer Kontakt? Die Corona-App sagt nein. Aber auch das muss ja nichts heissen. Während die Frau ihre Arbeit kurzentschlossen abbricht, explodiert die Kindergarten-Whatsapp-Gruppe: einige haben diese Nachricht bekommen, andere auch die zugehörige E-Mail, wo dann auch klar erkenntlich ist, dass es um das Kind geht. Unsere Email bleibt allerdings bis zum Abend aus. Zum Glück haben wir genug Alkohol.