Da so viele persönliche Nachfragen kommen wie denn nun mein erster Tag hier war, raffe ich mich doch noch auf, meinen Tag zusammen zu fassen. Ob ich wohl das tägliche Bloggen durchhalten werde? Ich kann nichts versprechen, versuche aber mein bestes… 

Wie bereits erwähnt „lebe“ ich hier in einem Hostel. Ich stelle fest: Hostel- Leben beginnt deutlich früher als Hotel-Leben! So schlägt jemand ab halb 6 mehrfach die Türe der Toiletten zu und ich bin wach. Auf einen Wecker hätte ich also verzichten können. Guten Morgen!

Ganz ernährungswissenschaftlich startet mein Tag dann erstmal mit löslichem Cappuccino. Als man die 10 Quadratmeter des Zimmers hier plante, hatte man wohl keinen Platz gefunden, um eine Kaffeemaschine aufzubauen. Zum Glück habe ich einen Wasserkocher dabei (was man eben so mitschleppt, wenn man verreist). Ich stelle fest: Löslicher Kaffee ist immer noch besser als gar keiner…

Nach der Dusche mache ich mich etwas aufgeregt auf zur Klinik- natürlich viel zu früh! Da ich also noch Zeit übrig habe, schlendere ich über den anliegenden Friedhof und besuche Diether Krebs in seinem sehr aufgeräumten Zuhause. Sympathisch! 


Dann geht es endlich los und ich lerne Menschen kennen, denen es genauso ergeht wie mir: Alle sind etwas aufgeregt und sehr nett, alle hadern mit der aktuellen Coronasituation, freuen sich aber, dass der Kurs überhaupt stattfinden darf.
Nach einer großen Vorstellungsrunde beginnt das Programm mit einem Exkurs durch die Medizingeschichte, bei dem ich mal wieder froh bin im Heute leben zu dürfen: Wer gurgelt aus diagnostischen Zwecken schon gerne mit Urin, so wie man das früher tun musste?!

Der Nachmittag gehört dann der Ernährungswissenschaft: Was ist eine gute Ernährung und warum starb der Neandertaler aus? Wieso haben unsere Großeltern sich so viel besser ernährt als wir, wo wir doch ein ständiges Überangebot an guten Lebensmitteln haben? Zu meiner Beruhigung stelle ich dann bei einem Selbsttest fest, dass wir uns gar nicht so ungesund ernähren- dem löslichen Cappuccino zum Trotz…

Und dann ist der erste Tag auch schon vorbei: Nach Wassereinkauf und Spaziergang wiederhole ich nochmal meine Aufzeichnungen, tippe diesen Beitrag und lege mich ins Bett. Eine Couch gibt es ja nicht, von der ich mich hochraffen müsste… Gute Nacht!


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