Talking Dad: Kinder-„Fernsehen“
Eltern (oder in meinem Fall Vater) sein, ist nicht immer die heile Welt und das entsprechende blabla vom Titelblatt der üblichen Magazine. Einiges geht einem auch gehörig auf den Zeiger. Man darf auch mal was scheiße finden. Sollte man sogar.
Zum Beispiel richtig nervig: Kinder-„Fernsehen“.
Ja, ich gebe es zu: ich Rabenvater parke die Kinder – zumindest das ältere – ab und an mal vor dem Fernseher. Was mit YouTube-Videos von Korallenriffen (wegen der Clownfische) anfing, ist seit dem Kindergartenbeginn irgendwie ausgeartet. Offenbar tauschen sich die Zwerge dort über Sendungen aus. Kein Wunder, wenn man allerorts mit Merchandising, passenden „Zeitschriften“ oder anderem Krempel zugeworfen wird. Zugegeben: so viele Sendungen kennt er dann auch nicht. Aber trotzdem: einige davon sind schon ganz schön nervig. Das fängt schon bei der Musik an:
Bob der Baumeister: abgesehen davon, dass wirklich keine einzige Folge davon einen Sinn hat, hat die Sendung das Kind auch nicht gerade zum Lego-Meister aufsteigen lassen. Davon abgesehen sind alle Charaktere außer Bob selbst ganz schön hohlbirnig gehalten.
Feuerwehrmann Sam: der Sohn besitzt, ohne es die ersten drei Lebensjahre zu wissen, einen Feuerwehrmann Sam-Eimer. Anfangs habe ich mich gewundert, warum nahezu jedes Kind das Spielgerät mit großen neiderfüllten Augen angegafft hat. Mittlerweile (nachdem ich regelmäßig sein Druckerzeugnis kaufen muss) verstehe ich das zwar nicht, kann den Mechanismus dahinter aber nachvollziehen. Leider ist Sam ein ausgemachter Klugscheißer, der alles, wirklich alles besser weiß als seine Kollegen oder überhaupt jeder, der in der Sendung einen Kurzauftritt hat. Prima Typ.
Paw Patrol: das neueste Ding sind diese redenden Hunde. Es ist so schlimm, dass wir sogar Schuhe und Unterhosen mit diesen Viechern kaufen mussten. Dabei können die eigentlich nix. Also außer dummes Zeug labern und Fahrzeuge fahren (okay, das ist eigentlich gar nicht mal schlecht für einen Hund). Diese Serie würde der Kurze am liebsten staffelweise wegsuchten.
Peppa Wutz: aus dem Alter ist er leider irgendwie raus. Oder es ist ihm zu niedlich. Diese Serie ist wirklich die einzige, die nicht ständig ohne erhobenen Zeigefinger auskommt. Außerdem rülpst oder grunzt ständig jemand. Saugut!
Und jetzt bin ich selbst erstaunt, wie viele Serien dieses Kind schon kennt. Dabei wollte ich eigentlich nur Fußball mit ihm schauen. Aber irgendwie ist es für mein Verständnis dieses Spiels schwierig, wenn er ausschließlich für den einzig Unparteiischen Sympathie entgegen bringt und jedes mal brüllt. „Ich bin der Schiedsrichter“.