Ok, dritte Woche, dann mal los! Es kann ja nur besser werden: https://www.instagram.com/p/BmvNcAJhSnL/?taken-by=berndgonzales Montag: Das ganze Wochenende über haben wir den Kindergarten immer mal wieder positiv erwähnt. Als der Papa dann am Montagmorgen zum Jungen sagt: „Heute geht es endlich wieder in den Kindergarten“, sagt der: „Ich möchte nicht!!!“. Och man, ich möchte so auch nicht… Ich bringe das Kind natürlich trotzdem, gebe es ab, nehme die Beine in die Hand und flitze ganz schnell los, denn eigentlich will ich noch einkaufen (09:21 Uhr). Ich soll es um 10:30 Uhr wieder abholen. Allerdings habe ich kurz vor zehn bereits einen Anruf vom Kindergarten, dass es nicht mehr geht. Puh! So habe ich natürlich nicht mal den Haushalt geschafft! Als ich zum Gruppenraum komme, höre ich schon von weitem ein Kind sehr (sehr!) laut weinen. Kein Zweifel: Das ist meines! Dienstag: Leider, leider habe ich heute einen Arzttermin, so dass sich der Papa um die Eingewöhnung kümmern muss. Ich bin nicht so sonderlich traurig, denn es macht nicht so sonderlich viel Spaß sein verheultes Kind abzugeben. Mal sehen ob das jetzt heute besser läuft, wenn das der Vater übernimmt? Na gut: Tut es! Als ich den jungen Mann um zwölf im Garten des Kindergartens abholen kann, möchte er gar nicht mitkommen. Was ist denn nun los? Die Erzieherin spricht mich darauf an, dass er immer und immer wieder vom roten Lolli gesprochen hat, den der Papa ihm versprach, wenn er länger bleibt. Ach so geht das (jaaa, das kann man wohl kontrovers diskutieren!)! Mittwoch: Auch heute frage ich ihn, ob er sich auf den Kindergarten freue. Antwort: „Nein!“. Nun gut, keine Ausflüchte, es geht natürlich trotzdem hin. Wieder bringt ihn der Papa, jedoch bittet der Junge darum, dass der doch bleiben möge. Kann er aber nicht, denn er muss ja arbeiten – und geht. Das ist wohl die harte Tour… Als ich ihn um zwölf abhole, treffe ich ein gut gelauntes, im Sand buddelndes Kind. So schlimm scheint es wohl nicht gewesen zu sein, auch wenn die Erzieherin angibt, dass der Junge mehrfach geweint hat und ihr nicht von der Seite gewichen ist. Zudem gab es Kuchen – und weil das Kind so arm vom Vater zurückgelassen wurde, hat es gleich auch zwei Stücke bekommen (und die Kindergartenbrote mal wieder verschmäht). Auf die Frage seines neuen Sandkastenfreundes, ob er denn morgen wieder kommt, antwortet er zum Glück: „Jaaa!“ Donnerstag: Heute ist der Papa leider unabkömmlich und so darf muss ich das Kind in den Kindergarten bringen. Ich melde ihn an, verabschiede mich und gehe schnell, um das Drama zu minimieren – warte allerdings kurz außerhalb seiner Sicht und höre ihn auch noch dort sehr bitterlich weinen. Mein Herz schmerzt… Gegen zwölf hole ich ihn im Innenhof ab – und schon von weitem höre ich ein Kind verzweifelt weinen und nach seiner Mama fragen! Dort angekommen erzählt mir ein anderes Kind, dass er jetzt der neue Freund vom großen Jungen sei und er sich den ganzen Morgen um ihn gekümmert habe, besonders wenn das Kind anfangen musste zu weinen. Was wäre die Welt nur ohne Freunde?! Freitag: Das Kind erwähnt schon im ersten Satz, dass es heute nicht in den Kindergarten gehen möchte. Und dann entscheiden wir uns aus persönlichen Gründen und weil heute Oma und Opa kommen und die Jungs ins Wochenende mitnehmen werden, tatsächlich dagegen. Der Junge ist alles andere als traurig…