Abgrenzung zu Anderen ist ja ein durchaus menschliches Bedürfnis. Das kann über den Musikgeschmack, die Kleidung oder auf vielen anderen Wegen passieren. In 2016 reicht das alles aber nicht mehr aus und man möchte sich auch abgrenzen, wenn einen keiner sieht. Und diese vorgegebenen WLAN Namen – Netbox0815, Fritzbox111 und wie sie alle heißen – findet man ja ohnehin doof und kann sich nie die eigene Zahl merken. Warum also nicht gleich den vorbeilaufenden Menschen die eigene Kreativität mit einem ausgefallenen WLAN-Namen unters Smartphone reiben? Es sucht ja eh ständig jeder nach einem lokalen Netz:
Wir haben uns also in Köln umgeschaut, was hier an kreativen Wortspielen, Obszönitäten und popkulturellen Referenzen so rumfunkt. Wobei „Kabelsalat“ noch zu den schlechteren gehört:
Die Namen für die Heimnetze reichen da über ein ganz imposantes Spektrum. Zum Beispiel im Befehlston („SuchDirDeinEigenes“) bis hin zu leichten Beleidigungen wie „Trampeltier“ (wobei ich „Blumenkohl“ schlimmer finde).
Noch naheliegender als diese, sind Namen von teils auch fiktiven Prominenten, dabei gern mit Buchstabendrehern versehen („MobBarley“). Oder eben von prominenten Orten. Seltsam finde ich dabei, dass die Netze „Bud Spencer“ und „Buddy“ in der gleichen Ecke zu finden waren. Passwort dann? Vermutlich „Terence“?
Dazu zählen dann wohl Superhelden und ähnliches.
Ganz große Kunst wird aber bei und mit kleinen oder größeren Obszönitäten betrieben. Wer braucht schon Tinder, wenn sein WLAN „Pong Lenis“ heisst? Die Damen stehen sicher Schlange.
Bilder: Eigene Bilder