Man fragt sich ja immer, ob in anderen Ländern, Städten, Landstrichen wohl der gleiche Schund im Radio kommt. Prüfen konnte man das früher (und heute auch, wenn man wie ich ein Auto besitzt, dass nur das Radio als Musikmedium zulässt) auf Urlaubsfahrten.


Und bildet sich natürlich schnell Vorurteile: Belgien beispielsweise ist, da bin ich mir sicher, auf 90er-Eurodance hängengeblieben, Franzosen lieben immer noch ihre Chansons (und mit der vorgeschriebenen Quote wird auch dafür gesorgt, dass se jeder hört), in London kennt man alles 4 Wochen vorher, der angesagteste Elektron-Kram kommt aus Berlin und der Kölner hört Kölsche Tön. 

Jetzt kann man das tatsächlich auch überprüfen, ohne dass man da gleich hinfahren muss. Schont den Geldbeutel. Spotify hat sich die Mühe gemacht und mal ausgewertet, wer was wo an Musik hört und das sogar in einer interaktiven Karte abgebildet.



Und was soll ich sagen, da bestätigt sich sich doch einiges an Vorurteilen vor. Aber man erfährt zum Beispiel auch, dass der Hamburger recht viel Hip Hop hört. Und nicht alle Belgier mögen Eurodance: in Antwerpen legt man eher Wert auf heimische Töne:



Und natürlich hört der Kölner nur kölsches. Erschütternd. Es bleibt die Hoffnung, dass diese Auswertung um Karneval herum entstanden ist. Der erste nennenswerte nicht-kölsche Song ist auf Platz 33 und dann auch noch von Cro. 



Wenigstens schön für die Lokalpatrioten: in Düsseldorf sind die Kölner von Cat Ballou mit „Et jitt kein Wood“ tatsächlich auch unter den ersten 5. Wie konnte denn das passieren?