Weiß der Teufel was mich da geritten hat, aber im letzten Herbst meldete ich mich zu einer Weiterbildung für diesen Spätsommer an: „Ein Jahr? Das ist ja noch ewig!“, dachte ich, „und bis dahin kann ja noch so viel passieren!“…

Nun ist das Jahr vorbei- und ich sitze weit weg von Zuhause in einem Hostel (10 Quadratmeter mit Dusche und Klo auf dem Gang) und habe Muffensausen, was denn da auf mich zukommt. Lernen? Habe ich ewig nicht gemacht. Der Mann nannte es „wieder einmal aus der Komfortzone herauskommen“ und wünschte mir Erfolg, ein wenig Ruhe und auch etwas Erholung – wenn die Prüfungen das denn zulassen.

Tatsächlich ist es sehr ruhig: Schon seit Jahren war es um mich herum wohl nicht mehr so leise! Den ganzen Nachmittag hat niemand mit mir gesprochen, wenn man von zwei Telefonaten absieht. So höre ich sogar dem Typen im Unterhemd vor meiner Zimmertüre zu, bis ich begreife: Er spricht eine andere Sprache… 

Ein wenig habe ich sogar schon von der Stadt gesehen: Ich bummelte fotografierend durch die Gassen, habe mir ein leckeres Abendessen gegönnt (gelandet bin ich bei „Zum Goldenen M„) und las ein bißchen in einem Magazin. Alles fühlt sich an wie damals im Studium. Fehlt nur doch eine Uniparty: Die Nägel sind jedenfalls schonmal frisch lackiert…


Zitat: 
Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln. (Erich Kästner)

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