Was für ein Trip: ganz kurzfristig (also letzten Freitag) hatten wir entschieden einen kleinen Sonntagsausflug zu machen. Und zwar nach Frankreich, genauer gesagt nach Lille zum ersten EM Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Ukraine.
Man überlegt ja ob der aktuellen Situation ja dann doch mehr als einmal. Außerdem hatte ich so ein bisschen das Gefühl, als würde ich mich bei der Mandelentzündung des Kurzen anstecken. Der Satz „wann sieht man mal wieder ein EM Spiel des amtierenden Weltmeisters im Stadion?“ hat mich dann aber überzeugt.
Und für 60 Euro pro Ticket und nur 3 Stunden Fahrt kann und sollte man das doch mal machen. Also Herrenausflug!
 
Den Rest an Bedenken hat das Fahrtbier weggespült. Nach ein paar davon und entsprechend häufigen Pinkelpausen auf multikulturell besuchten belgischen Rasten (Spanier, Schweden, Ukrainer, Italiener, Iren und Belgier an der Kasse) waren wir dann auch einigermaßen zügig da. Noch schnell das Auto ins Parkhaus wuchten, satte 20 Schleifen dafür bezahlen und dann ab! ins! Stadion!
 
 
Um uns an die Empfehlungen der UEFA, DFB und anderen Fußballkriminellen zu halten, waren wir auch extra früher da (ca 2,5 Stunden vorher) und dann festzustellen: das Stade Pierre Maurot war noch gar nicht geöffnet. Nicht weiter schlimm, wir hatten die Tickets ohnehin noch nicht und auf dem Vorplatz war es nicht nur wettermäßig feucht-fröhlich. Außerdem mehr Zeit für ein paar Bier, weil wir von einem Alkoholverbot im Stadion ausgingen (was wohl gar nicht so war, haben wir aber erst NACH dem Spiel erfahren).
 
Stade Pierre Maurot. Zu.
 
Fans. Irgendwo da hinten war eine ganz mutige Person mit einer Hollandfahne
passt wie angegossen
 
Gegen 7 bekamen wir dann endlich unsere Tickets über den Zaun geworfen (Nein, kein Schwarzmarkt). Wir saßen fast im deutschen Fanblock auf Höhe der Eckfahne. Wirklich tolle Hütte übrigens. Weniger toll fand ich, dass einige „Fans“ unentwegt „Mexico“ von den Onkelz angestimmt haben. Aber auf der anderen Seite: die anderen Gesänge sind auch nicht gerade einfallsreich.  Und wenigstens waren keine der Idioten, die vorher in der Innenstadt von Lille mal wieder die Super-Deutschen rausgekehrt haben, darunter. Oder zumindest hat man sie nicht bemerkt.
 
wie heisst der Ort?
nochmal: wie genau?
Und da das Spiel dann auch noch entsprechend ausgegangen ist, hielt sich auch die Laune überall. Außer bei den Ukrainern vielleicht.
Ein bisschen schwierig wurde dann aber die Abfahrt aus dem Parkhaus. Warum sollte man für 20 Euro auch davon ausgehen, dass sich die Personen nicht nur ums kassieren sondern auch ums koordinieren kümmern. 1,5 Stunden. so. Meine Fresse.
 
und dann auch entsprechend um 4 erst zu Hause. Und den Rest der Woche mit einem bakteriellen Infekt krank geschrieben (und ich hab mich wirklich lange nicht mehr so krank gefühlt). aber hey: was für ein Trip!