Freunden ist eine ganz junger Vogel direkt vor die Füße gefallen. Da dieser sich noch nicht selbst versorgen konnte, haben sie ihn netterweise adoptiert. Als jedoch der geplante Sommerurlaub anstand, fragten sie mich, ob ich die Betreuung des Tieres für die Woche übernehmen könnte. Eigentlich ist eine Versorgung von Vögeln in Köln geregelt und kann, je nach Art, sogar mit einer Strafe von bis zu 1000 Euro geahndet werden! Ich hätte es aber nicht übers Herz gebracht einen Vogel, der hilflos ist und bereits angefüttert wurde, einfach so verhungern zu lassen. Aber: Als man mich fragte (die Tochter eines Brieftaubenzüchters), ob ich mich um den kleinen Vogel kümmern werde, war mir zunächst nicht klar, dass das bedeutet, ihn zwei/dreimal täglich aufzusuchen, um ihm die eingeweichten Haferflocken einzuflößen. Irgendwie hatte ich wohl verdrängt, wie aufopfernd sich mein Vater um seine Tiere kümmerte. Außerdem machte Papa mir auch keine großen Hoffnungen, dass ich mich wahnsinnig zur Vogelmama eigne (Wer kaut schon gerne vor und würgt das Gegessene dann wieder hoch, um so den Jungvogel zu sättigen!?). Anfangs war ich also etwas überfordert gleichzeitig das Tier festzuhalten, vorsichtig seinen Schnabel zu öffnen und ihm mit der anderen Hand seine Mahlzeit zu verabreichen und ja: der Vogel fand mich auch erstmal eher ungeschickt blöd. Aber schnell lief es besser und wir schlossen „Freundschaft“. Ab da besuchte ich „Paola“ mehrmals täglich und schon bald war sie mir irgendwie ans Herz gewachsen. Bei all der Hoffnung: Leider musste ich mich heute vom kleinen Unglücksraben verabschieden und ihn ziehen lassen. Schade! Wenigstens ein schönes neues Zuhause hat er bekommen. Es war schön dich kennengelernt zu haben, kleine Paola!