Beim letzten Mal erwähnten wir ja, dass auch der kleine Augustjunge langsam anfängt sich auszudrücken – wenn auch nicht unbedingt mit Worten: Neulich stand ich in der Damenumkleide, um einige Sommersachen anzuprobieren. Das Kind passte mit dem Kinderwagen nicht mit hinein, aber ich parkte ihn so, dass ich den Vorhang ein Stück weit offen lassen konnte. Zweimal jauchzte der Süße laut, klatschte in die Hände und strahlte mich an: Für diese zwei Kleidungsstücke habe ich mich selbstverständlich entschieden! Erst später fiel mir auf, dass mein kleiner Verkaufsberater sein eigenes Spiegelbild im Spiegel entdeckt hatte und deshalb so lustig war. Ich bilde mir trotzdem gerne ein, dass er mich in den beiden Teilen großartig fand.
„Das da sind Mama und Papa. Und alle Kinder sind mein Bruder und ich!“
Er sagt:
  1. KUGLI
  2. KIPPLA
  3. ÄRDMÄMMCHEN
  4. POPPASCHON
  5. LÄPPLALUSS
  6. LILLE
  7. EINSCHÖRNCHEN
  8. TOASTDORF
  9. KARTOFFELTIER
  10. FISCHSTÄBCHN-SCHIGGENAGGE
  11. SUMMEL
  12. DROPPSING/ TROPPSEHN
  13. EIN STÜCK GRAD
Er meint:
  1. Reiskorn
  2. Kipplaster
  3. Erdmännchen
  4. Paw Patrol (Eine Kinderserie)
  5. Klettverschluss
  6. Vanille
  7. Eichhörnchen
  8. Troisdorf
  9. Kartoffeltortilla
  10. Chicken Nuggets
  11. Hummel
  12. Trotzdem
  13. Ein Quadrat
  Gesprochenes: Während der Taufe vom Augustjungen bittet die Pfarrerin die ganze Familie ans Taufbecken. Der große Junge entgegnet darauf: „Ich bin schon getauft!“ Das Kind kramt die frisch zusammen gelegte Wäsche aus dem Wäschekorb und wirft sie auf den Boden. Ich schimpfe, dass das jawohl nicht sein Ernst sein kann. Er sagt: „Schuldigung, Mama!“ Ich sage, dass es jetzt ok ist, ich das aber nicht gut von ihm finde. Er antwortet: „Ja…. Aba ich hab mich geschuldigt!“ Der Erstgeborene kommt aufgeregt angelaufen: „Guck mal Mama, ich hab Kinderschnaps gefunden!“ Ich frage nach: „Hm?! Bitte was hast du gefunden?“ Er: „Ich habe Kinderschnaps in der Couch gefunden! Guck mal!“ – und dabei beißt er beherzt in einen sehr alten Kartoffelchips, den er irgendwo aus dem Sofa geangelt hat. Lecker… Das Kind spielt mit einem kleinen LKW und versucht daran den dazu passenden Anhänger anzuhängen. „Papa, kannst du die Kupplu (Kupplung) dran machen? Guck ma´, das is mir kaputt geflutscht!“ Das Kind schlabbert mit dem Risotto: „Oh, ich hab ein Kugli (Reiskorn) dahin gefleckt! Er fragt: „Mama, haben wir einen Joghurt mit Pferdeapfel?“ (Welche Geschmacksrichtung das auch immer sein soll…) Unser großer Gärtner läuft durch Opas Garten und sieht sich alles genau an: „Oh, guck mal, Mama! Das sind aber große Apfeln!“ Dabei zeigt er auf die noch verschlossenen Blüten der Pfingstrosen. Der Papa und das Kind kochen gemeinsam, dabei verschüttet der Junge etwas Wasser: „Papa, hast du einen Lappen? Ich war mit dem Wasser blöd und muss das wegwischen!“ Im Fernsehen kommt eine Filmsequenz mit dem blinkenden Eiffelturm. Ich: „Da waren Papa und Mama auch schon!“ Er: „Und ich? War ich auch da?“ Ich: „Nein, da warst du noch nicht auf der Welt.“ Er: „Aber wo war ich denn?“ Ich: „Du warst da noch nicht geboren.“ Er: „Hm? War ich da noch dunkel?“ Der junge Mann möchte jetzt immer gerne beim Einkauf helfen. Dazu nimmt er sich einen eigenen Korb, in den er mit Vorliebe Paprika und Nudeln lädt (eigentlich kaufen wir eher selten frische Paprika- er lässt sich die aber nur ungerne ausreden…). An der Kasse legt er dann auch seine Einkäufe selbstständig aufs Band.  Beim Bezahlen macht mich die Verkäuferin auf ein Bummiheft aufmerksam, welches der Junge sich wohl selbst in seinen Korb gepackt hat. Draußen sage ich: „Du musst doch erst fragen, ob du das haben darfst!“ Er antwortet mir (sehr selbstbewußt): „Die Frau an der Kasse hat gesagt, dass ich das kaufen darf!“ Zum Abendessen gibt es Mangold- Quiche. Nach drei Bissen stochert das Kind lustlos im Essen herum und fängt dann an zu weinen. Wir verstehen erst gar nicht was los ist, denn eigentlich mag er Quiche sehr gerne. Dann sagt es: „Ich mag das nicht essen! Das kichert mir zu viel!“ Der Junge guckt mir in die Augen: „Mama, du hast blaue Augen!“ Ich sage, dass meine Augen eigentlich eher grünlich sind, er aber blaue Augen hat. Er dreht die Augen hoch Richtung Decke und sagt: „Kann ich nicht sehen!“ Das Kind erzählt von der Tagesmutter: „Bei der gibt es gar kein Kitzelwasser. Bei der gibt es Bier!“ Aha, das sind ja mal interessante Neuigkeiten… Ich ziehe mich auf die Toilette zurück und es dauert etwa dreißig Sekunden, da steht der junge Mann bereits vor mir: Er: „Mama, du bis´ ja ganz allein´!“ Ich: „Joa…“ Er: „Jetzt musst du nich´ mehr allein´ sein – ich bin da!“ Ich: „Mmmh…“ Er: „Mama, ich hab dich so lieb! Ich drück dich ma´!“ Ich: „Ich hab dich auch lieb, aber…“ Er (unterbricht mich): „Ich setz´ mich hierhin. Kuck! Dann bist du gar nich´mehr so alleine!“ Wir wollen auf einen Flohmarkt gehen und das Kind eröffnet mir: „Ich möchte mir Lego Duplo kaufen!“ Ich sage, dass er dann mal die Däumchen drücken muss, dass auch jemand die bunten Spielsteine verkauft. Etwas später, unterwegs, fängt es leise an zu weinen und ich frage, was es denn habe. Der Junge antwortet – mit ganz verkrümmten Fingern: „Ich kann die Daumen nicht mehr fester drücken! Das tut mir jetzt so weh!“ Das Kind geht mit Oma und Opa an einem kleinen Fluss spazieren. Auf dem Hinweg beobachten sie Leute, die im Wasser baden. Auf dem Rückweg sieht es kleine Schaumkronen auf dem Wasser und sagt: „Die Leute haben sich gewaschen!“ Wir spazieren durch den Zoo. Oma: „Oh, guck mal, die Giraffen! Die sind aber schön. Aber die teilen sich ja ihr Gehege. Was sind denn das für Tiere?“ Mama: „Das sind… hmmmm… öööh… Wie heißen die denn noch?“ Sohn 1, sehr bestimmt: „Das sind Impalas!“ (Stimmt!) Mittags gab es Fisch- abends möchte das Kind gerne eine Bratwurst gebraten bekommen. Er nimmt den benutzen Pfannenwender aus der Spülmaschine, riecht daran und sagt: „Oma, der Pfannenwender riecht voll nach Fisch! Riech mal dran!“ Am Abend, nachdem der Astronaut A. Gerst mit seiner Rakete zur ISS gestartet ist, ist das Kind immernoch aufgeregt und hat tausend Fragen: „Wieso schlafen die in Kisten?“, „Wie waschen die sich die Hände?“ und „Wo ist das Klo?“ Ich erkläre ihm, dass die Astronauten zumindest auf dem Weg zur Raumstation keine Toilette haben und deshalb Windeln tragen müssen. Er ist sehr zufrieden: „Genau wie ich! Dann kann ich auch mit der Rakete fliegen!“ Als ich das Kind abhole sagt es: „Mama, ich hab ganz viel Wein gekauft, den trinke ich heute Abend und wenn ich den aufmache, dann macht das so schön „blopp“! Mit großen Schritten geht es Richtung Fußball-WM und wir wollen das Kind ein wenig anfixen. Wir sammeln die Fußballbildchen, geben ihm eine Trillerpfeife (der aufmerksame Leser wird das für eine dumme Idee halten – wir nun auch!) und ziehen ihm Fußball-T-shirts an. Papa: „Sohn, möchtest du gleich das Vorbereitungsspiel mit Mama und Papa gucken?“ Sohn: „Jaaa!“ Papa: „Du weißt aber schon wer hier Ahnung von Fußball hat?!“ Sohn: „?!?!“ Papa: „Na, wer sich hier mit Fußball auskennt!“ Sohn: „Ja! Der Thomas Müller!“ Wie jeden Abend lege ich mich zum Geschichtenvorlesen neben ihn in sein Bett. Heute sehen wir uns sein neues Buch über die Feuerwehr an. Plötzlich unterbricht er mich: „Mama, kannst du aufhören zu lesen? Das ist mir zu eng! Der Papa soll sich neben mich legen. Das ist nicht mehr so eng!“ Na vielen Dank… Nachdem das Kind drei Tage und Nächte schnullerfrei ist, übernachtet es bei Oma und Opa und sagt da: „Ich habe einen Notfallschnuller mitgenommen, falls ich mir weh tue!“ Vor dem Urlaub packen wir gemeinsam seinen Rucksack: „Mama, guck ma´!“ Er zeigt mir seine Kindersonnenbrille. Ich sage, dass ich es super finde, dass er daran gedacht hat und er sie einpacken kann. Er zieht sie zur Kontrolle erstmal auf: „Maaaama, guck ma´! Steht die mir?“ Nach der Urlaubs- Grillparty liegt das Kind sehr satt im Bett und sagt: „Mein Bauch ist so voll! Da ist ein Baby drin!“ Beim Urlaubsspaziergang gehen wir an einem sehr schönen Haus vorbei und er sagt: „Da! Guck ma`. Das is ja geil!“ Ich frage den Jungen, ob er mit uns raus in den Sandkasten möchte, ich aber vorher noch schnell den kleinen Augustjungen stillen will. Er freut sich, zieht sein T-Shirt hoch und sagt: „Ja! Guck hier, da kann er jetzt trinken.“ Ich sage: „Nee, du weisst doch, bei wem die Babys trinken. Wer gibt die Milch?“ Er antwortet: „Die Kuh gibt die Milch!“