Bevor sich bereits jetzt das Jugendamt einschaltet, möchte ich kurz erläutern wie es heute dazu gekommen ist. Wir haben da nämlich so eine neue Tradition in der Familie, in der alle Familienmitglieder den tatsächlichen Entbindungstag des neuen Familienzugangs schätzen müssen. Der Sieger erhält eine Flasche Hochprozentiges- teilnehmende Kinder gewinnen selbstverständlich nur eine Flasche Apfelschorle.




Da der neuste Zugang Kind Katz mit mir demnächst unsere Familie besuchen wird, war es also an der Zeit den Stoff zu besorgen. Dazu wurde erstmal der Wetterdienst gecheckt („Supermom!“), der nur von wolkig sprach. So entschloss ich  mich dazu den Kinderwagen mit seinem spießigen Regendach zuhause zu lassen und stattdessen den Säugling in die praktische Babytrage zu packen. Das ist mir sowieso irgendwie lieber! 

Auf der Hälfte der Strecke fing es so richtig fies an zu regnen. Dass ich keinen Schirm dabei hatte, brauche ich hier sicher nicht zu erwähnen. Dafür trugen das Baby und ich kuscheligen Fleece, der ja bekanntlich den Regen gut abhält und so waren wir bereits kurze Zeit später komplett durchnässt, wobei Junior diesen Zustand zum Glück verschlief. 

Da bereits alle schönen und günstigen Schirme ausverkauft waren, fiel mir nichts besseres ein als uns im erstbesten Geschäft ein Handtuch zu kaufen, um uns wenigstens ein wenig abzutrocknen (schließlich ist alles gut, solange man sein Handtuch dabei hat). Dazu stellte ich mich unter die Überdachung eines Hauseinganges, aus dem bereits ca. 2 Sekunden später ein Herr heraustrat, um mich mit „was lungern Sie hier so rum?!“ anzupöbeln. Ich erwiderte erschrocken, dass ich nicht herum lungern würde, sondern ein kleines Kind dabei hätte und dieses nun nass geworden sei und ich es zu seinem Schutz etwas abtrocknen wolle- doch der unfreundliche Mann hatte bereits die Haustüre zugeschlagen.

Nass und frierend stellten wir beide dann in unserem präferierten Laden fest (nachdem ich ein Gespräch unter Mitarbeiten „belauschte“ in dem es um „eine ganz neue Art zu telefonieren“ ging – die Antwort „skypen“ überraschte mich ein wenig), dass sie dort überhaupt keine Delikatessenabteilung haben. So blieb uns nichts anderes übrig, als erneut in unseren Supermarkt zurück zu laufen, um dort den Schnaps zu besorgen. Blöd, denn man kennt uns dort inzwischen. Damit keiner denken würde ich hätte ein Alkoholproblem (oder noch schlimmer: Das Baby), legte ich pseudomäßig noch ein Päckchen Milch, Jogurt, einige Hanutas und zwei Flaschen Wasser aufs Band und schummelte den Alkohol dazwischen. Beim Bezahlen dann lachte mich der Kassierer fröhlich an und meinte laut: „Na, da schläft der Kleine heute aber sicher gut!“ 


Was man sonst noch alles  mit einem Baby machen kann: Hier.