Ich bin verwirrt: Eben wurde ich auf den letzten 400 Metern bis zu meiner Haustüre gleich von fünf Personen aufgefordert, doch etwas Geld da zu lassen. Die sechste Person bat mir dann eine Zeitung zum Kauf an. 
Jetzt frage ich mich, ob diese Personen wirklich kein Geld mehr zum Leben und dafür vielleicht tatsächlich bettelnd auf dem Boden knien müssen, oder ob man sie ganz einfach dazu zwingt. Schließlich kennt kennt ja diese Zeitungsbeiträge, in denen „aufgedeckt“ wird, wie kriminell manche Banden sein können. Eine Frau gab an, dass ihr Kind zuhause Hunger habe. Damit trifft sie bei mir gerade einen Nerv… Unwillkürlich muss ich an die Misshandlungen im Film Slumdog Millionäre denken, in dem kleinen Kindern Verletzungen zugefügt werden, damit sie beim betteln einen „Behindertenbonus“ bekommen. 

Beim besten Willen – auch wenn das finanziell ginge – ich kann nicht allen sechs Personen etwas zustecken und so gehe ich mit gesenktem Kopf und einem komischen Gefühl an ihnen vorbei.

Bildrecht: Uli Stein / All Posters

Wie macht ihr das? Gebt ihr was, haltet ihr euch zurück und kennt ihr dieses komische Gefühl im Bauch?